Lindisfarne

Lindisfarne ist heute eine sehr touristische Insel. Es herrscht einiger Trubel, viele Menschen kommen, um die „Heilige Insel“ zu besuchen und den Wurzeln ihres Glaubens näherzukommen – aber immer nur während der Ebbe. Sobald die Flut einsetzt, sind sie wieder weg und man kann die Ruhe und Stille wunderbar genießen.

Foto: Shutterstock

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An einem milden Abend sind die die Ruinen der Abtei besonders gut zu sehen In der Ferne ragt eine kleine Insel aus dem Wasser – im Licht der untergehende Sonne sieht es fast so aus, als tauchte sie langsam auf. Diese Insel gehört zu den Farne Islands. Dort lebte von 676 bis 684 Cuthbert von Lindisfarne, einer der Nachfolger Aidans.

In der Kirche, direkt neben der Abtei, steht in einer Nische ein aus Holz geschnitzter Sarg. Ein Künstler hat ihn gestaltet – zum Gedenken an eine Szene, die sich lange nach Cuthberts Tod zugetragen hat. Fast zweihundert Jahre später befürchteten die Mönche von Lindisfarne, dass die Wikinger die Insel und auch die Abtei überfallen würden, betteten den in einem Schrein in der Kirche bestatteten Leichnam von Cuthbert in einen einfach Holzsarg um und flüchteten mit ihm auf das Festland.

Nach vielen Jahren der Wanderschaft fanden die Mönche endlich einen sicheren Ort für Cuthberts Gebeine – einen Felsvorsprung, der vom Fluss Wear fast völlig umflossen wurde. An dieser Stelle errichteten sie später eine Kirche und noch später entstand hier die Stadt Durham.

sgd