Columcille

Gründer von Iona Abbey ist der irische Mönch Columcille. Er war vom irischen König verbannt worden – Resultat der ersten Urheberrechtsverletzung, die uns heute bekannt ist: Columcille hatte ein Buch aus der Bibliothek seines Lehrers abgeschrieben und betrachtete diese Kopie als sein Eigentum. Der König sah das anders – „Das Kalb gehört zur Kuh, die Kopie zum Buch“, sagte er – und Columcille empfand diese Entscheidung als so ungerecht, dass er wenige Tage später mit einigen Brüdern den König angriff. 531 fand die Schlacht zwischen Mönch und König statt. 3.000 Soldaten fielen, jedoch nur ein Mönch.

"Columba at Bridei's fort" by J. R. Skelton (Joseph Ratcliffe Skelton) (illustrator), erroneously credited as John R. Skelton - Henrietta Elizabeth Marshall, Scotland's Story. Licensed under Public Domain via Commons - https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Columba_at_Bridei%27s_fort.jpg#/media/File:Columba_at_Bridei%27s_fort.jpg

Columcille

Columcille wird exkommuniziert und verbannt. Zusammen mit 12 Brüdern segelt er mit ungewissem Ziel über die Irische See Richtung Osten – und landet auf Iona vor der schottischen Küste. Als Buße für die Opfer der von ihm angezettelten Schlacht will er mindestens 3.000 und eine Seele retten. Und so baut er als erstes eine Kirche auf Iona.

In den folgenden 34 Jahren bis zu seinem Tod macht Columcille Iona zu einem Zentrum des christlichen Lebens in Europa. Er missioniert die Pikten, die Stämme Schottlands. Iona wird zu einer Bildungseinrichtung, in die adlige Familien ihre Söhne schicken.

Die Menschen zieht es dorthin, zur geistlichen Quelle, und es kommen so viele, dass die kleine Abtei nicht mehr alle beherbergen kann. Auch die Insel selbst kann nicht mehr als 150 Menschen ernähren. Columcille entwickelt deshalb ein simples Prinzip: So wie er einst mit seinen 12 Brüdern von Irland aufbrach, sollen nun – sobald die Abtei an ihre Grenzen gerät – immer 13 Brüder aufbrechen und irgendwo in Schottland ein neues Kloster gründen. So entstehen nach und nach insgesamt 60 Zentren. Der Geist von Iona verteilt sich über das Land.   Wd

Lesen Sie auch

Heilige Orte – Iona
Media – Meine Reise zum Leben
Gebet

Ich will dich preisen, allmächtiger Gott, deine Macht reicht weit über Land und Meer hinaus. Deine Engel überwachen alles.

Meine tägliche Arbeit soll gelingen, wenn ich Seetang sammle, Fische fange und Nahrung an die Armen verteile.

Ich möchte täglich zu dir beten und dir betend singen. Manchmal auch leise, aber immer in Dankbarkeit zu meinem Gott.

Es ist herrlich, auf einer ruhigen Insel in einer stillen Kammer zu leben, und dem König der Könige zu dienen. Amen (Columcille)

Wd