Im Wind

An der nordöstlichen Küste Englands, an der ich wohne, vergeht kein Tag ohne Wind – mal ist er stürmisch und rüttelt an Türen und Dachschindeln, mal ist er nur ein leises Rauschen in den Baumwipfeln und Sträuchern. Am Horizont sieht man die kreisenden Rotorenblätter eines Windparks und bei klarer Sicht auch den Leuchtturm des nahen Segelboothafens.

Foto: Shutterstock

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In der biblischen Pfingstgeschichte (Apostelgeschichte 2) wird der Geist Gottes mit einem Windbrausen verglichen, das das Haus erfüllte, in dem sich die Jesusjünger damals versammelt hatten. Dieser Sturm brachte die Jünger in Bewegung. Er trieb sie hinaus in die Stadt und hin zu den Menschen, damit sie die gute Nachricht von Jesu Auferstehung weitererzählten und durch ihr Handeln greifbar machten. Auch an anderer Stelle in der Bibel, ist es der Wind oder der Atem Gottes, der Kraft und Antrieb gibt und neues Leben einhaucht. Er ist aber auch der Wind, der die Spreu vom Weizen aufwirbeln und hinweg blasen möchte.

Nutzen Sie die Pfingsttage, um sich mit einem kleinen Pfingstritual Gottes Wirken durch seinen Geist zu vergegenwärtigen. Sie können diese Geste natürlich auch das ganze Jahr über benutzen. Stellen Sie sich in den Wind. Spüren Sie sein zärtliches Streicheln auf Ihrer Haut. Stellen Sie sich vor, dass Gottes Geist sie durchweht und bedenken Sie für einige Momente die Kraft des Windes. Fragen Sie sich z.B.: Was will Gottes Geist in mir aufwirbeln? Wohin will er mich wohl treiben und wozu neue Kraft geben? Wo möchte er mir neues Leben einhauchen und wo zärtlich berühren?

sgd